(siehe hier), Deutschland hätte sie gern :
eine Abwrackprämie für Fahrräder. Was Autofahrern recht ist, sollte uns billig sein. Oder etwa doch nicht?
Ifo-Institutschef Hans Werner Sinn liegt da mit mir ganz auf einer Linie. Die Abwrackprämie ist pervers, egal ob nun für Autos oder für Fahrräder. Sie fördert genau das, was ich hier angeprangert habe, nämlich das Produzieren um des Produzierens willen. Das Resultat ist natürlich: Umweltzerstörung, Ressourcenverbrauch, Beschäftigungstherapie.
Wie wäre es denn mit einer Abwrackprämie für alte Braunkohlekraftwerke?
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Argentinien hat sie…
Posted in Fahrt mehr Rad!, tagged Abwrackprämie, Gesellschaft, Konsum on 12. März 2009| 1 Comment »
Allein die Dosis macht das Gift…
Posted in Fahrt mehr Rad!, tagged Gesellschaft, Konsum, Umweltschutz on 27. November 2008| 1 Comment »
Heute mal ein paar Gedanken zur „Wirtschaftskrise“. Dabei soll es mir weniger um die Krise an sich gehen, sondern mehr um eines der viel gepriesenen Heilmittel: Der Konsum muß wieder angekurbelt werden! Das wurde ja selbst in guten wirtschaftlichen Zeiten ständig propagiert. Allerdings erscheint mir dies gleich aus mehreren Gründen als ein komplett falsches Dogma.
Hier wird ein Gesellschaftliches Grundprinzip auf den Kopf gestellt. Schon seit geraumer Zeit scheint es überhaupt nicht mehr darum zu gehen, zu arbeiten, um Dinge zu produzieren oder Dienste anzubieten, die der Befriedigung eines Bedarfs dienen, sondern es geht darum Dinge „zu verbrauchen“, damit diese hergestellt werden können. Das diese Tendenz sehr stark vorhanden ist, sieht man auch an der immer weiter zunehmenden Werbeflut. Der Mensch muß immer stärker motiviert werden, um sich immer mehr Sachen zu kaufen, die er eigentlich gar nicht braucht.
Zwar gibt es immer mehr Armut in Deutschland. Leute also, die eigentlich noch Bedürfnisse haben, die sie nicht oder nur sehr schwer befriedigen können.Allerdings scheinen gerade die Armen nicht von diesem System zu profitieren. Und auf der anderen Seite gibt es jede Menge Menschen, die eigentlich alles haben und deren Leben, angestachelt von der Werbung, sich zu einem erheblichen Teil um Konsum dreht.
Dies hat natürlich auch erhebliche Konsequenzen für den Umweltschutz. Denn jegliche Einsparungen, die im Energiebereich und im Ressourcenverbrauch erzielt werden, werden sofort wieder zunichte gemacht. Der Preis für die Ressourcen sinkt dann natürlich und da die Menge produzierter Güter nicht am wirklichen Bedarf orientiert zu sein scheint, sondern am maximal irgendwie noch absetzbaren, wird aufgrund der gesunkenen Kosten auch entsprechend mehr produziert.
Eine der Parteien, die besonders Laut in das Horn stoßen „Laßt uns den Konsum ankurbeln“ ist ja die CDU. Andere sind da zugegebener Maßen nicht besser. Weshalb ich allerdings gerade auf diese Partei zu sprechen komme, ist die Tatsache, dass die CDU vor einiger Zeit, in einem anderen Zusammenhang, den Begriff der „Christlichen Leitkultur“ geprägt hat. Der war damals zu recht heftig umstritten, aber die CDU blieb weitestgehend dabei. Nun ist die christliche Kultur (das „Leit“ möchte ich mir hier nun wirklich nicht zu eigen machen) ja zweifelsohne stark von der Bibel geprägt. Gerade Jesus hat jedoch ein betont einfaches und bescheidenes Leben geführt und ein christliches Leben fußt ja, verkürzt gesagt, darauf, dass man Jesus nacheifert. Hier nun denke ich, wäre es dringend an der Zeit, diesen Hauptkritikpunkt der christlichen Kirche, des Wasser predigens und Wein trinkens, der inzwischen sogar noch verschärft wurde zum Wein predigen (Konsum!) und Wein trinken (konsumieren), wenigstens dahingehend abzumildern, dass man wenigstens nur noch verdünnten Wein predigt UND trinkt.
Damit meine ich Mäßigung an allen Ecken und Enden. Mäßig viel konsumieren, sodass man immer noch ein glückliches Leben ohne Mangel führen kann. Mäßig viel arbeiten und die Arbeit gleichmäßiger verteilen, sodass jeder die Befriedigung erleben kann, sinnvolle Dinge zu tun, die der Befriedigung realer Bedürfnisse dienen. (Heute ist das bei denen, die Arbeit haben ja häufig nur scheinbar so. Viele Dinge werden einfach umsonst gemacht, da es dafür eigentlich keinen Bedarf gibt.) Bescheidenheit und Mäßigung ist der Schlüssel zum Überleben der Menschheit und des Planeten, denn, wie schon Paracelsus erkannt hat: „Allein die Dosis macht das Gift.“ Es kann nicht darum gehen Autofahren, Fliegen, Urlaube, das Betreten schützenswerter Natur, ja jegliche menschliche Aktivität, die der Natur schaden könnte, komplett zu verbieten. Aber eine weitaus größere Zurückhaltung, ein darüber Nachdenken, was wirklich gebraucht wird, um Bedürfnisse zu befriedigen, das denke ich, würde schon viel weiter helfen.
Bescheidenheit bedeutet meiner Meinung nach Nachhaltigkeit, soziale Wärme, Umweltschutz und echtes Glück.